Wenn du Lust hast, die STAR genauer kennenzulernen, bieten wir eine รถffentlichen Info-Veranstaltung an In ca. 90 min. wollen wir dir hier Einblicke in unsere Verschiedenen Projekte geben und zeigen, wo und wie du mitmachen kannst.
Bereits zum vierten Mal in Folge fand die European Rover Challenge (ERC) in Kielce, Polen, statt. Nachdem die STAR 2021 mit ihrem ersten Rover ELECTRA einen erfolgreichen 5. Platz erreichen konnte, hat sich jedoch sowohl auf dem 1600 m2 groรen Mars-Yard als auch an unserem Rover einiges getan. Die Frรผchte dieser Arbeit galt es bei der ERC 2022 vom 09. bis 11. September unter Beweis zu stellen und so begann die Reise mit 20 STARlern nach Kielce.
Tag 1 – Donnerstag (08. September 2022)
Treffpunkt war der Nettoparkplatz um 4 Uhr morgens. Nachdem wir am Abend vorher bereits MEROPE und diverses Equipment verladen hatten, standen โCarla 1โ bis โCarla 3โ (9-Sitzer) und โCarlosโ (VW-Crafter) bereit, die Reise anzutreten.
Um 4 Uhr morgens auf dem Netto-Parkplatz ging es los
Insgesamt standen mehr als 7 Stunden Fahrt vor uns und das groรe Ziel war, Mittags in Kielce anzukommen, um MEROPE bereits fรผr ein paar Stunden auf dem Mars-Yard testen zu kรถnnen.
Reiseroute von Dresden nach Kielce
Zwischenstopp in Polen mit allen 4 Fahrzeugen der Kolonne
Wรคhrend der Fahrt wurde viel geschlafen und die Zeit wรคhrend der Pausen entsprechend aktiv genutzt, um sich die Beine zu vertreten.
Ingenieure sind eben auch nur groรe Kinder
Manche sind schon fast zu groร...
Hebelgesetze - Check
Besser kann eine Reise eigentlich nicht starten!
Kurz nach 12 Uhr erreichte die Kolonne ihr Ziel – die Politechnika ลwiฤtokrzyska in Kielce. Direkt im Anschluss wurde ein erster Blick auf den Mars-Yard geworfen und das Gelรคnde inspiziert.
Erste Begutachtung des Mars-Yards
Der Mars-Yard liegt direkt auf dem Campus der Politechnika ลwiฤtokrzyska, wo neben den Hรถrsรคlen auch die Studierendenwohnheime liegen
Die Mars Society Polen stellt traditionell immer die Deko fรผr den Mars-Yard
Erste Begehung der Lavastrรถme auf dem Mars-Yard
Auch andere Teams werfen schonmal einen Blick auf das Terrain
Der Mars-Yard ist verschiedenen Elementen der Elysium-Region auf dem Mars nachempfunden
Da die Teamzone – die Halle, in der sich die Teams auf die einzelnen Tasks vorbereiten – noch nicht offen war, wurde MEROPE kurzerhand auf der Wiese vor dem Mars-Yard aufgebaut. Dank der neuen Bauweise ging dieser Prozess deutlich schneller als noch letztes Jahr vonstatten und so war wenige Minuten spรคter MEROPE bereit, den Mars zu erkunden!
Das Equipment war fรผr die Reise sicher verstaut und alles hat die Fahrt unbeschadet รผberlebt
Alle Komponenten des Rovers sind in gepolsterten Kisten verpackt
Die beiden Bogies sowie die Rรคder stehen schonmal bereit
Nach den Erfahrungen von letztem Jahr lรคsst sich der Rover diesmal in wenigen Minuten aufbauen
Der Mainbody sowieso die Antenne darf natรผrlich auch nicht fehlen
Anschlieรend einmal alles einsetzen und verschrauben...
...und dann natรผrlich noch den Arm montieren
MEROPE in aller Pracht und startklar fรผr die ERC2022!
Die ersten Meter auf dem Mars-Yard machten direkt Hoffnung. Das รผberarbeitete Antriebskonzept schien perfekt zu funktionieren und kein Lavafluss oder Graben war zu steil.
MEROPE war allerdings nicht der einzige Rover auf dem Mars-Yard und so konnten wir direkt ersten Kontakt zu den anderen Teams aufnehmen.
Team AGH Space Systems - Polen
EPFL Xplore - Schweiz
FHNW-Rover - Schweiz
FRoST - Deutschland (Frankfurt)
FRoST - Deutschland (Frankfurt) - 2. Ansicht
Yฤฑldฤฑz Rover - Tรผrkei
IMPULS - Polen
Project RED - Italien
UPC Space Program GRASS - Spanien
Nach den ersten erfolgreichen Tests und einer kurzen Mittagspause wurde die Teamzone geรถffnet und wir fingen an, unser Lager einzurichten. Jedes Team bekommt da bei ein 3x3m groรes Zelt zur Verfรผgung gestellt, in dem alles vorbereitet werden konnte. Zudem befindet sich ein ausgewiesener Bereich fรผr Fahrttests und der Stand der Kampfrichter und Organisatoren in der Halle.
Teambesprechung und Planung fรผr das Ausladen und Einrรคumen in die Teamzone
Gleicher Platz wie letztes Jahr ist schonmal gesichert
Neben ganze viel Ausrรผstung haben wir natรผrlich auch noch diverse Probleme im Gepรคck
Prinzipiell lรคuft es aber trotzdem gut
Und manche kรถnnen sogar lachen
Erste Tests der Kamerasysteme und letzte Vorbereitungen fรผr den Presentation Task am Samstag
รbersicht der Teamzone - Hier haben sich alle Teams vorbereitet
Im Laufe des Tages wurden noch fleiรig weiter programmiert und getestet, damit der folgende Tag mit Science und Maintenance Task ein erfolgreicher werden konnte. Gegen 21 Uhr brachen wir das erste Mal zu Pacman-Pizza auf (ein Klassiker in Kielce – und man hat uns sogar direkt aus 2021 wiedererkannt!), um das Abendessen zu holen und sind anschlieรend bei sintflutartigen Verhรคltnissen zu unserer Unterkunft gefahren.
Man munkelt, dass es regnet
Manch einer meint gar, ein Regenschirm sei bei dem Wetter nicht ausreichend
Bei besserem Wetter sieht die Unterkunft allerdings groรartig aus
Hier gab es immer das gemeinschaftliche Pizza-Essen am Abend
Tag 2 – Freitag (09. September 2022)
Der Freitag begann in aller Frรผhe und auf dem Plan standen vormittags der Science Task und Nachmittags der Maintenance Task. Bei dem Science Task haben wir untersucht, ob sich die Lavatunnel des Mars-Yard fรผr eine Besiedlung durch Menschen eignen. Da Lavatunnel auf dem Mars mehrere hundert Meter im Durchmesser groร sein kรถnnen, ist es prinzipiell mรถglich, Habitate in solche Tunnel zu bauen. Durch die natรผrliche Barriere wรคren die Bewohner vor Mikrometeoriten, Strahlung und Sandstรผrmen geschรผtzt und kรถnnten eine Basis errichten.
Lavatunnel auf der Erde kรถnnen bis zu 15 m im Durchmesser und bis zu 50 km lang werden - Bild mit Midjourney erstellt
Auf dem Mars werden sie vermutlich sogar bis zu 3 km im Durchmesser groร! - Bild mit Midjourney erstellt
Zusรคtzlich gilt es bei dem Science Task die Augen nach versteckten Artefakten aufzuhalten, die eigentlich nicht auf den Mars gehรถren. Mit diversen Kameras ausgerรผstet, wurde MEROPE zum Mars-Yard getragen und die Bodenstation eingerichtet.
Das Team bereitet sich im Zelt der Bodenstation auf den Science Task vor und bespricht den anstehenden Task
MEROPE steht derweil bereit und wartet darauf den Mars-Yard zu erkunden
Und los geht es!
Neben mindestens einem Kampfrichter laufen auch immer zwei Teammitglieder neben dem Rover her, um im Notfall eingreifen zu kรถnnen
Sogar das kleine Gespenst hat Spaร auf dem Mars
Statusbericht: Rover fรคhrt einwandfrei!
Kurz nach dem Start gab es allerdings Probleme mit der Kommunikation und die Auflรถsung der Kamera Streams musste reduziert werden. Das hatte zur Folge, dass unsere Rundumsicht stark beeintrรคchtigt war, wodurch leider einige Objekte nicht erkannt werden konnten. Durch die stark verzรถgerten Streams war auch die Steuerung von MEROPE herausfordernd und wir konnten noch nicht das gesamte Potenzial des Rovers ausschรถpfen.
Trotzdem konnten wir einige besondere Gegenstรคnde finden und auch ein paar interessante Fotos von den Lavatunneln machen. Die Lavatunnel wirkten auf den ersten Blick sehr interessant fรผr ein Habitat, allerdings sind sie auf dem Mars-Yard vermutlich doch etwas zu klein โฆ
MEROPE erklimmt den ersten Lavastrom, um einen Blick auf und in die Lavatunnel zu werfen. Dafรผr ist der Arm mit einer Taschenlampe ausgestattet (im Bild orange)
Erster Blick auf den Eingang eines Lavatunnels
Nahaufnahme - Es ist tatsรคchlich rund!
Eingang auf der anderen Seite der Einsturzstelle
Dieser Abschnitt scheint frei von Schutt und Gerรถll zu sein. Der Lavatunnel ist somit intakt!
Ein grรผnes Wesen treibt auf dem Mars sein Unwesen - Achtung Explosionsgefahr! (Es ist ein Lego-Creeper aus Minecraft)
Damit ist es bestรคtigt. Die Osterinseln wurden von Marsianern besiedelt!
Ein paar Stunden spรคter stand der Maintenance Task an. Hierbei muss der Rover mit Hilfe des Arms verschiedene Schalter umlegen, die Spannung in einer Steckdose messen und einen LAN-Stecker einstecken. Dieses Jahr konnten wir unsere Inverse Kinematik rechtzeitig zum Laufen bringen und auch schon vor der ERC testen und waren somit zuversichtlich, ein gutes Ergebnis zu erzielen und so ging es auf zum Maintenance Board.
Bei bestem Wetter geht mit der Tragehilfe auf zum Mars-Yard
Nach einer kurzen Einweisung und dem Aufbau der Bodenstation ging es auch schon los und die ersten Knรถpfe wurden gedrรผckt. Die Kommunikationsprobleme aus dem Science Task waren diesmal behoben, allerdings machte der Roboterarm kurz darauf Dinge, die er nicht tun sollte. Vermutlich war bei der Initialisierung der unterschiedlichen Achsen ein End-Stopp nicht erreicht worden und die Encoder somit nicht korrekt initialisiert. Damit war es leider nicht mehr mรถglich, alle Elemente zu erledigen, allerdings konnten wir dennoch einige Punkte einsammeln.
Auf den Panelen beim Maintenance Task warten viele unterschiedliche Aufgaben auf MEROPE und vor allem den Arm
Neben Schaltern drรผcken, muss auch ein Stecker in eine Steckdose gesteckt und die Spannung gemessen werden
Auรerdem gilt es, einen LAN Stecker einzustecken
Und ein elektro-magnetisches Schloss zu sichern
Im Anschluss an den Task begannen die Organisatoren, den Zeitplan umzubauen, da fรผr den Samstag durchgehend starker Regen vorhergesagt wurde, was die Tasks gefรคhrden kรถnnte. Der Plan sah somit vor, dass alle Tasks am Freitag erledigt werden sollen – bis weit nach Mitternacht – und somit der Samstag als Wettkampftag nicht mehr gebraucht wurde. Da wir allerdings dieses Jahr ein relativ wasserfestes Design entwickelt hatten und fรผr die restlichen beiden Tasks keine Autonomie vorgesehen war, entschieden wir uns in Absprache mit den Kampfrichtern, trotzdem am Samstag anzutreten. Im Falle von Regen wurde uns erlaubt, ein Pavillon-Zelt รผber den Rover zu halten.
Mit diesem Wissen im Kopf ging es wieder zurรผck zur Unterkunft, um etwas stark benรถtigten Schlaf nachzuholen.
Tag 3 – Samstag (10. September 2022)
Tag 3 begann erneut mit dem Versuch alles aus MEROPE rauszukitzeln, was mรถglich war. Dafรผr haben unseren Programmierer keine Kosten und Mรผhen gescheut, um die Effektivitรคt ihrer Arbeit zu erhรถhen.
Fachpersonal muss natรผrlich auch mit Fachausrรผstung arbeiten!
Gleichzeitig hat sich die Mechanik-Abteilung auf die bevorstehende Sintflut und MEROPEs Umfunktionierung zu einem Amphibienfahrzeug beschรคftigt. Nach einigem รberlegen kam man zu dem Entschluss, dass Frischhaltefolie das Mittel der Wahl sein muss. Kurzerhand wurde MEROPE also wasserfest verpackt. Nach dem Wiegen ging es mit Ehrengeleit fรผr MEROPE zum Mars-Yard.
Letzte Vorbereitungen bevor MEROPE in den Regen losgelassen wird
Nicht nur das Mechanik-Team hatte einen wasserdichten Plan...
Sicher verpackt ging es raus in den Regen, ...
... um mit Ehrengeleit zum Mars-Yard zu fahren
Auf dem Mars-Yard angekommen, wurde uns das Ausmaร der Umstรคnde erst wirklich klar. Aber wir waren zuversichtlich, dass der Rover dem Wetter standhรคlt – MEROPE ist schlieรlich nicht aus Zucker! Bei dem anstehenden Navigation-Task muss der Rover bestimmte Wegpunkte anfahren und anschlieรend wird der Abstand zwischen Wegpunkt und Rover gemessen. Werden dabei Kameras benutzt, gibt es einen Malus, allerdings war unsere Autonomie nicht ganz fertig geworden und durch den schรผtzenden Pavillon sowieso nicht nutzbar, wodurch wir diesen Punktabzug in Kauf nehmen mussten. Gleichzeitig kam uns allerdings auch das neue Antriebskonzept zugute. Im Gegensatz zu ELECTRA hat MEROPE die Antriebsmotoren nicht in der Radnabe, sondern hรถher gesetzt auf den Bogie-Hubs. Damit kann MEROPE durch knapp 30 cm tiefes Wasser fahren, bevor Wasser mit Elektronik im Chassis in Berรผhrung kommt.
Tektonische Grabenbruchsysteme waren gestern - heute gibt es durchflutete Kanรคle
Sogar eine Flutrinne hat sich gebildet!
Man kann es nicht anders sagen, aber ...
... Generationen an Wissenschaftlern haben sich getรคuscht. Es gibt Wasser auf dem Mars!
Auch auf dem Mars-Yard wird kein Risiko eingegangen und MEROPE geschรผtzt.
Tapfere STARler stecken zurรผck, damit die Elektronik von MEROPE im Trockenen bleibt
Und noch ein letzter Wegpunkt auf dem Vulkan, bevor es wieder zurรผck zum Startpunkt geht.
Trotz der Umstรคnde hat MEROPE den ersten Einsatz im Wasser erfolgreich gemeistert. Wir konnten alle Punkte anfahren und bei vier von fรผnf Punkten standen wir sogar perfekt darauf.
Nicht nur die Entscheidung bei Regen zu fahren, sondern auch der Einsatz des Teams gerade auf dem Mars-Yard hat zu viel Zuspruch gefรผhrt und wird uns allen bestimmt noch lange in guter Erinnerung bleiben.
Fรผr den nรคchsten Task – den Probing and Sampling Task – mรผssen die Rover kleine Messsonden an bestimmten Orten auf dem Mars-Yard auswerfen. Anschlieรend sollen noch Bodenproben gesammelt und gewogen werden. Fรผr diese Aufgabe musste der Arm wieder angebaut und der Rover – diesmal mit Arm – wasserfest gemacht werden.
Diesmal wurde MEROPE sogar getragen, aber eine Plane musste trotzdem sein
Wรคhrend des Tasks mussten wir einen der Wasser-durchflossenen Krater durchfahren und sind direkt einem anderen Rover begegnet. Zum Glรผck waren wir deutlich grรถรer und schwerer und hatten somit Vorfahrt. Der kleinere Rover – LEO – wird von den Remote Teams genutzt, welche fรผr den Remote Wettkampf keinen eigenen Rover bauen, sondern einen industriellen Rover programmieren und aus der Heimat fernsteuern.
Eine Begegnung mit dem LEO-Rover, der von den Teams der Remote-Challenge genutzt wird
Damit wir etwas Zeit wรคhrend des Tasks sparen kรถnnen, haben wir nicht den Greifer auf den Arm montiert, sondern direkt die Schaufel. Um dennoch die Messsonden auswerfen zu kรถnnen, wurden sie so angebaut, dass man sie quasi mit einem sanften Golf-Schlag aus ihrer Halterung auswerfen konnte. Das ganze klappte ziemlich gut und wir konnten alle Messsonden an ihre vorbestimmten Plรคtze bringen.
Einer der Orte lag dabei sogar unter Wasser, wรคhrend ein anderer nahe der Spitze des groรen Vulkans war. Nachdem alle Messsonden ausgeworfen waren, ging es weiter zum Sampling – dem Aufnehmen von Bodenproben. Hierbei kam es allerdings zu Schwierigkeiten, als der Greifer auf den harten Boden stieร. Dadurch, dass der Boden so fest war, hat der Motor zum Schlieรen der Schaufel zu viel Energie benรถtigt und somit jedes Mal die Strombegrenzung ausgelรถst. Dadurch ging auch die Energie fรผr den RaspberryPi des Arms aus und er musste neu gestartet werden. Unabhรคngig davon konnten wir dennoch einen erfolgreichen Task zu Ende bringen und somit auch die technischen Tasks der ERC 2022 erfolgreich abschlieรen.
Selbst im tiefen Wasser mรผssen Messsonden abgelegt werden
Und auch der Vulkan ist fรผr die Wissenschaft interessant und bekommt eine Messsonde
Und zum Abschluss noch eine Bodenprobe - Allerdings hat kurz darauf die Stromversorgung nachgegeben
Bevor die traditionelle Party am Samstagabend mit den Veranstaltern und anderen Teams anstand, gab es fรผr uns noch den letzten Task – den Presentation Task. Hierbei stellt jedes Team seine Projektplanung und Umsetzung vor und erhรคlt die Mรถglichkeit, der Jury Feedback zu dem Wettkampf zu geben.
Fรผr die Prรคsentation und die Diskussionsrunde sind jeweils etwa 20 bis 30 Minuten vorgesehen.
Vor dem Presentation Task wird die Prรคsentation noch einmal mit allen durchgesprochen und letzte Unklarheiten beseitigt
Und bei der Vorstellung darf natรผrlich auch der STAR Wimpel nicht fehlen
Nachdem alle Disziplinen beendet waren, ging es auf zum Kosmos Club in der Echo-Galerie direkt hinter dem Gelรคnde der Politechnika. In einem etwas lauten, aber dennoch sehr kollegialem Umfeld konnten wir die ersten Erfahrungen Revue passieren lassen und uns direkt mit den Mitgliedern anderer Teams austauschen.
Nach so vielen Monaten harter Arbeit ist es nun Zeit, etwas zu entspannen
Tag 4 – Sonntag (11. September 2022)
Nach einer lรคngeren Nacht begann der Sonntag ganz entspannt mit dem Mittagessen in einer typischen polnischen Gaststรคtte. Im Angebot standen neben diversen Pierogi auch Kartoffelpuffer und andere Spezialitรคten. Dank eines unserer Mitglieder, welches Polnisch spricht, konnten wir problemlos alle 20 Teammitglieder auf den gerade so ausreichenden Plรคtzen unterbringen und vor allem die Bestellung erfolgreich durchfรผhren. An dieser Stelle noch einmal ein besonderes Danke an unseren David, der uns durch seine Sprachkenntnisse den Aufenthalt in Polen erleichtert hat!
In einem urigen Lokal gab es verschiedene polnische Spezialitรคten zu essen
Allerdings hat es nicht geschadet, dass ein Team-Mitglied polnisch spricht, denn "Fรผr jede groรe Torte ein Satz Salate" hat nicht so ganz hingehauen...
Sehr viel mehr hรคtten nicht mehr gepasst, aber dafรผr war es umso gemรผtlicher!
Im Anschluss an diese Stรคrkung ging es wieder zum Mars-Yard, wo neben dem Aufrรคumen der Teamzone noch diverse Fototermine und natรผrlich die Siegerehrung am Nachmittag anstanden. Fรผr das Teilnehmer-Foto versammelten sich alle Teams auf dem groรen Vulkan des Mars-Yard, wobei wir uns den Platz auf der Spitze sichern konnten.
Mit der Fahne in der Hand geht es auf zum Fototermin
Weit รผber 150 Teammitglieder waren vor Ort...
... und ganz da hinten ...
.... sind wir!
Anschlieรend gab es die Mรถglichkeit noch auf dem Mars-Yard zu fahren und Fotos und Erfahrungen zu sammeln, sowie natรผrlich in den Austausch mit den anderen Teams zu treten. Dabei ist es immer wieder schรถn zu sehen, wie andere Teams an die Herausforderung herangehen und bestimmte Probleme lรถsen. Auch interessant ist es, zu sehen, wie groร die anderen Teams sind. Kleinere Teams mit teilweise weniger als 15 Leuten haben oftmals andere Lรถsungsansรคtze als Teams mit รผber 70 Mitgliedern!
Die Teams aus Braunschweig (ERIG), Berlin (BEARS) und Dresden (STAR Dresden) mit ihren Rovern
Fรผr die Siegerehrung haben sich alle Teams, Freiwillige und Organisatoren in der Aula versammelt. Nachdem ein paar offizielle Worte gesprochen und den zahlreichen Sponsoren und Fรถrderern gedankt war – Danke an der Stelle auch von uns! – ging es zur Auszeichnung der besten Tasks. Hierbei wird fรผr jeden der 5 Tasks ein Team gekรผrt, welches bei dieser Aufgabe durch besondere Exzellenz geglรคnzt hat. Dabei muss nicht zwingend das Team mit den meisten Punkten gewinnen, auch wenn natรผrlich gute Ansรคtze hรคufig auch mit vielen Punkten einhergehen.
Die Ergebnisse sind dabei:
Presentation – ITU Rover Team (Tรผrkei)
Maintenance – Frankfurt Robotics Science Team (FROST) (Deutschland)
Science – ERIG e.V. (Deutschland)
Navigation – EPFL Xplore (Schweiz)
Probing – Star Dresden e.V. (Deutschland)
Wir konnten es selbst kaum glauben und hatten es tatsรคchlich geschafft und einen der Preise gewonnen!
Und der Preis fรผr den besten Science Task geht an die ERIG aus Braunschweig!
Team FRoST aus Frankfurt gewinnt mit ihrem Schwergewicht den Maintenance Task!
Das Team IUT aus der Tรผrkei konnte die Jury mit dem besten Presentation Task รผberzeugen!
Ein nahezu perfekter gefahrener Navigation Task mit voller Autonomie gewinnt der EPFL Xplore einen Preis!
Und wir konnten mit der besten Ausfรผhrung und Prรคzision bei dem Probing Task รผberzeugen!
Damit haben wir nach 2020 mit dem Best Documentation Award nun einen weiteren Preis bei der ERC gewonnen!
Weiter ging es mit der Gesamtplatzierung. Hier konnte sich das Team AGH Space Systems aus Polen mit ihrer langjรคhrigen Erfahrung bei Rover-Wettkรคmpfen den ersten Platz sichern. Mit der EPFL Xplore aus der Schweiz konnte ein noch sehr junges Team, was wie wir zum zweiten Mal teilnahm – einen wirklichen starken zweiten Platz gewinnen. Und der dritte Platz ging an das Team ITU Rover Team aus der Tรผrkei.
Glรผckwunsch an die Sieger dieser Challenge!
Platz 3 in der Gesamtwertung: ITU Rover Team aus der Tรผrkei
Den 2. Platz gewinnt die EPFL Xplore aus der Schweiz!
Und Sieger mit einer Rekordpunktzahl wird die AGH Space Systems aus Polen! Glรผckwunsch an die Sieger
Im Anschluss wurden auch noch die Gesamtplatzierungen und Punktzahlen der einzelnen Teams verรถffentlicht.
Dieses Jahr gab es fรผr uns 660 Punkte und somit erneut einen soliden 5. Platz in der Gesamtplatzierung!
Platz
Team
Punkte
1
AGH University of Science and Technology Poland
942
2
EPFL Xplore Ecole Polytechnique Fรฉdรฉrale de Lausanne (Swiss Federal Institute of Technology Lausanne) Switzerland
854
3
ITU Rover Team Istanbul Technical University – ฤฐstanbul Teknik รniversitesi Turkey
752
4
IMPULS Politechnika ลwiฤtokrzyska; Kielce University of Technology Poland
732
5
STAR Dresden e.V. Technical University Dresden, Technische Universitรคt Dresden Germany
660
6
FHNW-Rover University of Applied Science and Arts Northwestern Switzerland FHNW, School of Engineering HT – Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW, Hochschule fรผr Technik HT Switzerland
630
7
Frankfurt Robotics Science Team (FRoST) Frankfurt University of Applied Sciences, Hochschule Frankfurt Germany
549
8
Team Interplanetar Bangladesh University of Engineering and Technology (BUET) , เฆฌเฆพเฆเฆฒเฆพเฆฆเงเฆถ เฆชเงเฆฐเฆเงเฆถเฆฒ เฆฌเฆฟเฆถเงเฆฌเฆฌเฆฟเฆฆเงเฆฏเฆพเฆฒเฆฏเฆผ Bangladesh
494
9
UPC Space Program GRASS Universitat Politรจcnica de Catalunya Spain
478
10
Yฤฑldฤฑz Rover Yildiz Technical University, Yฤฑldฤฑz Teknik รniversitesi Turkey
466
11
ERIG Braunschweig University of Technology, Technische Universitรคt Braunschweig Germany
464
12
BEARS Technische Universitรคt Berlin Germany
458
13
Sapienza Technology Team Sapienza university of Rome – Sapienza universitร di Roma Italy
456
14
Space Concordia Robotics Concordia University Canada
447
15
SKA Robotics Warsaw University of Technology (Politechnika Warszawska) Poland
432
16
Project RED Universitร degli studi di Modena e Reggio Emilia (University of Modena and Reggio Emilia) Italy
389
17
DIANA Polytechnic of Turin – Politecnico di Torino Italy
376
18
IUT Mars Rover – Team Avijatrik Islamic University of Technology, เฆเฆธเฆฒเฆพเฆฎเฆฟเฆ เฆเฆเฆจเฆฟเฆญเฆพเฆฐเงเฆธเฆฟเฆเฆฟ เฆ เฆฌ เฆเงเฆเฆจเงเฆฒเฆเฆฟ Bangladesh
356
19
KNR Rover Team Warsaw University of Technology – Politechnika Warszawska Poland
173
Nach der Siegerehrung konnten wir noch ein paar Profilbilder machen und sind dann wieder (mit Umweg รผber Pacman-Pizza) zu unserer Unterkunft gefahren.
Tag 5 – Heimfahrt (11. September 2022)
Am Montag stand wieder die lange Heimreise an. Gut ausgeschlafen und mit einem Pokal in der Tasche ging es wieder zurรผck nach Dresden.
An dieser Stellen mรถchten wir uns bei unseren Sponsoren und Unterstรผtzern bedanken, ohne die dieser Erfolg und die dazugehรถrigen Erfahrungen nicht mรถglich gewesen wรคren!
Vielen Dank fรผr Ihr Vertrauen und die Unterstรผtzung!
Die ersten Gedanken fรผr die ERC 2023 sind schon entstanden und wir freuen uns auf ein weiteres spannendes Jahr voller Rover-Entwicklung!
Im Mai 2022 ging es fรผr vier unserer Mitglieder aus dem BEXUS-Team CASTOR zum CDR (Critical Design Review). Dazu wurden Georg, Andrรฉ, Arwed und Florian zum ESA ESTEC Gelรคnde in der Nรคhe von Leiden in den Niederlanden eingeladen. Georg aus dem Elektrotechnik Team durfte bereits 2 Tage eher anreisen, um an einem Lรถtkurs teilzunehmen.
Flug Dresden – Amsterdam
Wรคhrend des Kurses zeigte ein Ingenieur der ESA, wie man nach den ECSS (European Cooperation for Space Standardization) Normen lรถtet und Elektronik verbaut. Ergรคnzt wurde der Kurs auรerdem mit kleinen Besichtigungen in verschiedene Labore auf dem ESTEC Gelรคnde. Dabei bekamen alle Kursteilnehmer die Chance mit Mitarbeitern zu reden und mehr รผber ihre Arbeit zu erfahren.
Am Dienstagnachmittag kamen dann Florian, Arwed und Andrรฉ dazu. Gemeinsam bereiteten wir uns auf das bevorstehende CDR am nรคchsten Tag vor. Danach konnten wir zusammen mit einem weiteren BEXUS Team aus der Schweiz die schรถne Universitรคtsstadt Leiden besichtigen.
Am Mittwoch begann schlieรlich unser CDR um 15:30 Uhr. Verschiedene Experten vom ZARM, der ESA, dem DLR und des Esrange Space Centers (SSC) hรถrten sich den aktuellen Entwicklungsstatus von unserem Experiment an und stellten Fragen oder gaben Hinweise und Verbesserungsvorschlรคge. Am Ende haben wir das CDR mit einem Pass bestanden und konnten sehr viele konstruktive Hinweise fรผr unser weiteres Vorgehen mitnehmen. Zur Belohnung ging es dann am Abend fรผr unsere Gruppe auf eine Sightseeing-Tour durch Amsterdam.
TEAM CASTOR vertreten durch (v.l.n.r.): Andrรฉ Dietz, Arwed Gadau, Florian Weber, Georg Kretschmer
Donnerstag frรผh 8:30 Uhr hรถrten wir uns zunรคchst Vortrรคge vom ZARM und dem SSC an. In diesen lernten wir, was wir wรคhrend des Ballonstarts zu beachten hรคtten und wie der Start in Esrange durchgefรผhrt wird. Danach gab es ein Buffet mit leckeren Sandwiches und Getrรคnken. Wรคhrend der โAsk-your-Expertโ-Session kamen ESA-Experten aus den Bereichen Mechanik, Software und Elektrotechnik, mit denen wir uns austauschen konnten. Nachdem wir alle unsere Fragen gestellt hatten, nutzten wir unsere Freizeit am Nachmittag, um in das Museum โSpace Expoโ zu gehen. Das Museum befindet sich direkt am Eingang von ESTEC. Dort ausgestellt waren z.B. ein Triebwerk der Ariane 5 sowie auch Mondgestein und vieles mehr.
Am letzten Abend gab es dann fรผr uns einen schรถnen Abschluss: die ESA lud alle Teams von BEXUS zum Abendessen ein. Bei guten Getrรคnken und leckerem Essen lernten wir die anderen Teams besser kennen. Sie kommen zum Beispiel aus der Schweiz, Schweden, Polen, Italien und Rumรคnien. Dabei lernten wir viel Interessantes, nicht nur รผber die jeweiligen Projekte, sondern auch รผber das Leben als Student in diesen Lรคndern. Freitag frรผh ging es dann fรผr unsere Gruppe zurรผck in die Heimat. Der Aufenthalt in ESTEC war wundervoll und hat uns viele groรartige Eindrรผcke, Freude und Spaร gegeben, die wir noch lange in Erinnerung halten werden.
Flaggen des REXUS/BEXUS Programms (links) und der ESA (rechts)
Im vergangenen November begrรผรte STAR Dresden erneut zum Kongress der deutschen studentischen Raumfahrtgruppen. Am Wochenende vom 5. bis 7.11. durften wir Gรคste aus ganz Deutschland bei uns Willkommen heiรen, um uns รผber gemeinsame Themen zu unterhalten, zu diskutieren, alte Freunde wieder zu sehen und neue Kontakte zu knรผpfen.
Begrรผรen durften wir รผber 60 Gรคste aus ganz Deutschland. Vertreten wurden dadurch, zusรคtzlich zu STAR Dresden e.V., die Hochschulgruppen und Vereine:
KSat e.V. und HyEnD e.V. von der Universitรคt Stuttgart
WARR e.V. von der TU Mรผnchen
TUDSaT e.V. von der TU Darmstadt
SeeSat e.V. von der Dualen Hochschule Baden-Wรผrttemberg Ravensburg, Campus Friedrichshafen
WรผSpace e.V. von der Universitรคt Wรผrzburg
Besonders freuen wir uns รผber die Gรคste, die noch nicht teil etablierter Hochschulgruppen waren und sich fรผr die Mรถglichkeit interessieren, selbst teil der Grรผndung neuer Gruppen zu werden.
ยฉLucas Krempel (WARR e.V.)
Die drei Tage des Kongress waren gefรผllt mit Vorstellungsrunden, Plena und Diskussionsrunden und sollte raumfahrtinteressierten Studierenden aus ganz Deutschland eine Mรถglichkeit geben, sich รผber unterschiedliche Themen auszutauschen. Die Zielsetzung war dabei wie folgt:
Wie kรถnnen Studierende die Reprรคsentation ihrer Interessen gegenรผber Hochschulen und anderen Institutionen und/oder Organisationen/Firmen verbessern?
Die Grundsteinlegung eines Dachverbands der deutschen Raumfahrthochschulgruppen.
Den Kontaktaufbau und Austausch zwischen Gruppen, Vereinen und Individuen verschiedener Hochschulstandorte ermรถglichen.
Interessierte Studierende an Hochschulstandorten, an denen es noch keine formelle oder informelle Gruppierung gibt, zur Grรผndung einer solchen motivieren.
Studierenden mit รคhnlichen Interessen zum Netzwerken motivieren.
Wรคhrend des Kongress konnten wir all diese Themen in Angriff nehmen und die Ergebnisse kรถnnen sich sehen lassen! Wรคhrend des groรen Plenums am ersten Veranstaltungstag hatten wir Zeit, uns intensiv รผber die Thematik der Reprรคsentation der Interessen von Studierenden gegenรผber von Hochschulen und anderen Institutionen und Organisationen/Firmen zu unterhalten und teilweise hitzig diskutiert. Zu Beginn wurden die Verbรคnde Idaflieg (Verband der akademischen Fliegergruppen) und UKSEDS (der nationale studentische Raumfahrtverband des UK) angesehen und wie diese agieren und รถffentlich wahrgenommen werden. Dies schuf eine Grundlage wie wir als Netzwerk der deutschen Raumfahrthochschulgruppen auftreten wollen und ob und wie wir uns ggf. zusammenschlieรen wollen, um รคhnlich Strukturen aufzubauen. Anschlieรend wurde als Erstes die Mรถglichkeit der Kooperation mit Industriepartnern diskutiert. Dabei wurden Vorschlรคge eingebracht, was sich ein Verband von solchen Partnern wรผnscht und was er im Gegenzug dafรผr bieten kann. Es sind Ideen fรผr Kooperationen entstanden, aber auch eine Leitlinie zu guten Grundsรคtzen bezรผglich welche potentiellen Industriepartner mit Vorsicht zu genieรen sind. Diese Ideen wurden dann im Laufe des Kongress am Samstag weiter ausgearbeitet (s.u.). Die gleiche Diskussion wurde dann noch einmal mit Blick auf nicht kommerziell agierende Institutionen wie der Deutschen Gesellschaft fรผr Luft- und Raumfahrt (DGLR) oder dem Deutschen Zentrum fรผr Luft-. und Raumfahrt (DLR) gefรผhrt. Die Gรคste waren รผberwiegend Studierende unterschiedlicher Hochschulen, weswegen besonders die Mรถglichkeit der Kooperation und engen Zusammenarbeit mit Hochschulen diskutiert wurde. Es gibt definitiv den Wunsch fรผr solche Kooperationen, jedoch wurde klar betont, dass ein Dachverband keinem Professor, keiner Professorin und auch keinem Institut unterstehen soll und eine unabhรคngige, von Studierenden gegrรผndete Organisation sein sollte. Die einzelnen Mitglieder des Dachverbands sind dabei souverรคn dafรผr verantwortlich, wie stark sie in Kooperation mit ihren Hochschulen arbeiten.
Am Samstag, dem zweiten Veranstaltungstag, verteilten wir uns nach einem kurzen Plenum am Vormittag dann in Kleingruppen, um fokussiert รผber verschiedene Themen zu diskutieren:
Strategien zur Sponsorenakquise und รffentlichkeitsarbeit In dieser Diskussionsrunde wurde besprochen, wie der chronischen Geldknappheit von Hochschulgruppen begegnet werden kann und wie sich Raumfahrthochschulgruppen einem breiten Publikum prรคsentieren kรถnnen. Eine unerschรถpfliche Geldquelle konnte das Team nicht finden, aber kam zu dem Schluss, dass gerade Hochschulgruppen mit Fokus auf praktische, ausbildungsorientierte Raumfahrtprojekte sich mit Sponsoring, Spenden und Fรถrderprogramm, wie dem REXUS/BEXUS Programm des DLR, finanzieren kรถnnen. Beim Thema รffentlichkeitsarbeit war das Ergebnis, dass Hochschulgruppen in ihrer individuellen Wahrnehmung stark von einer gemeinsam koordinierten รffentlichkeitsarbeit profitieren kรถnnen, die ein Dachverband durchfรผhren kรถnnte. Auf diese Weise kann der Dachverband auf einen groรen Pool an interessanten und begeisternden Projekten der Mitglieder-Gruppen zurรผckgreifen und ggf. ein grรถรeres Publikum erreichen. als es die einzelnen Gruppen kรถnnten. Dabei sollte ein Dachverband die individuelle รffentlichkeitsarbeit allerdings nicht ersetzten, sondern ergรคnzen. I
Fรถrderprogramme fรผr die Vereinsarbeit Dieses Thema war erst einmal gruselig fรผr die Teilnehmer, da Fรถrderprogramm oft als undurchsichtig und zu bรผrokratisch angesehen werden und der meist hohe Aufwand abschreckend auf einzelne Studierende oder kleinere Gruppen wirkt. Entsprechend war das Ergebnis des Workshops auch die Erkenntnis, dass Hochschulgruppen von einem Verband profitieren wรผrden. Ein solcher Zusammenschluss wรผrde bi- bis multilaterale Projektfรถrderungen erleichtern und den Mitglieder-Vereinen durch eine gemeinsame Reprรคsentation und Kontakte vielleicht sogar langfristig maรgeschneiderte Fรถrderungen ermรถglichen. I
Verbesserungsmรถglichkeiten der Studienbedingungen fรผr Studierende in Raumfahrtgruppen Alle beim Kongress vertretenen Vereine haben gemeinsam, dass sie an ihren Heimat-Hochschulen angebunden sind. Diese Anbindung reicht je nach Gruppe von informell bis integriert. Dies sorgt dann naturgemรคร dafรผr, dass sich die Mitglieder der Vereine, die in der Regel Studierende sind, stark fรผr eine Verbesserung der Studienbedingungen an ihrem Standort und darรผber hinaus interessieren. Der gemeinsame Status-Quo der meisten Gruppen ist die Mรถglichkeit fรผr Studien- und Abschlussarbeiten im Rahmen der Vereinsarbeit. Das Team der Diskussionsrunde war sich einig, dass diese Status Quo zwar besser als nichts ist, allerdings noch viele Mรถglichkeiten bestehen, die Vereinsarbeit besser mit dem Studium zu verknรผpfen.
Dabei wurden folgende Ideen erarbeitet, die das Engagement von Studierenden unterstรผtzen kรถnnten: โ (nachweisbare/bewertbare) Vereinsarbeit im Studium als Module oder ECTS-Punkte einflieรen lassen โ Es sollten flexible Module entwickelt werden, die einen Rahmen fรผr die Bewertung der Vereinsarbeit im Studium bieten kรถnnten. โ Ein Dachverband kรถnnte den Austausch zwischen den Hochschulstandorten auf der Ebene der Studierenden (Bottom-Up) fรถrdern. โ Der Austausch zwischen den Studierenden ermรถglicht das Verbreiten von Know-How von Themen, die manchen Studierenden ggf. unbekannt sind (Bsp. Change-Requests auf Modulinhalte der Prรผfungsordnung).
Diese Ideen sind leider in naher Zukunft erst einmal nur das; Ideen. Nichts desto trotz stellen sie eine Grundlage fรผr die langfristigen Ziele und Ansprรผche der einzelnen Hochschulgruppen und ggf. eines Dachverbands dar. I
Nationale Kooperationsprojekte zwischen den Gruppen In dieser Diskussionsrunde wurden von den Teilnehmern Ansรคtze fรผr eine Zusammenarbeit zwischen den Hochschulgruppen erarbeitet. Im initialen Austausch wurden vier รผbergeordnete Themenbereiche identifiziert. โ Die Durchfรผhrung gemeinsamer technischer Projekte โ Das Ausrichten von Wettbewerben โ Das Teilen von โToolsโ (Soft- und Hardware) โ Die Fรถrderung von Wissenstransfer zwischen den Gruppen Im zweiten Teil wurden die technische Schwerpunkte und Expertisen der einzelnen Hochschulgruppen erfasst. Der Austausch wurde fรผr die einzelnen Subsystem von Satelliten genauso wie fรผr die Komponenten der Raketen und bodengestรผtzte Anwendungen durchgefรผhrt. Auf Basis der Erkenntnis dieses fachlichen Austauschs wurde beschlossen, dass sich im Nachgang an den Kongress Arbeitsgruppen, bestehend aus Mitgliedern der verschiedenen Hochschulgruppen, mit der genaueren Planung der Umsetzung befassen sollen. Als erster gemeinsames Projekt zwischen den Hochschulgruppen kam die Idee einer CAN-Sat Challenge auf. Fรผr solch eine Challenge wurde eine erste Grundlegende Roadmap erarbeitet. I
Strategie Kontaktaufnahme zu neuen Hochschulstandorten und noch nicht entdeckten Gruppen โ Unterstรผtzung bei der Grรผndung neuer Gruppen Die Gรคste des Kongress stammten zwar von unterschiedlichen Hochschulstandorten aus ganz Deutschland, aber es waren bei weitem noch nicht alle oder gar die meisten Hochschulen vertreten, an denen der Themenkomplex der Raumfahrt existiert. Ein Kernthema des Kongress war deshalb Fragestellung, wie wir als von der Raumfahrt begeisterte Studierende und Gruppen sinnvoll mit diesen anderen, noch nicht โerschlossenenโ Hochschulstandorten Kontakt aufnehmen kรถnnen. Es ist anzunehmen, dass es an solchen Standorten genauso engagierte Studierende gibt, die sich รผber das Studium hinaus mit der Thematik beschรคftigen oder beschรคftigen wollen. Hier erkannte das Team der Diskussionsrunde erneut ein Argument fรผr die Grรผndung eines gemeinsamen Dachverbands. Solch ein Verband hรคtte die Mรถglichkeit, รผberregional und ohne direkte Zugehรถrigkeit zu einer speziellen Hochschule oder einem speziellen Bundesland, mit diesen Standorten und Studierenden Kontakt aufzunehmen. Dabei kann der Verband einerseits auf das Netzwerk der bereits existierenden Hochschulgruppen aufmerksam machen und gleichzeitig bei der Grรผndung einer Hochschulgruppe und ggf. spรคter eines Vereines unterstรผtzen. Ein Beispiel, wie der Verband Kontakt zu neuen Gruppen aufnehmen kรถnnte, ist der deutsche Teil des REXUS/BEXUS Programm des DLR. Dort existieren bereits temporรคre Grรผppchen aus engagierten Studierenden, die eventuell Lust auf mehr Projekte nach der Teilnahme bei RX/BX habe. Dort kรถnnte der Dachverband ansetzen. Auรerdem sollte der Verband passiv durch รffentlichkeitsarbeit auf sich aufmerksam machen. I
รffentlicher Kongress mit Fokus auf die fachliche/wissenschaftliche Arbeit der Gruppen Der im November durchgefรผhrte Kongress hatte den Zweck, den Studierenden eine Plattform zum Ideenaustausch zu geben, wie wir unsere Reprรคsentation und unsere Zusammenarbeit ausbauen und verbessern kรถnnen. Aus der Natur der โRaumfahrt-Hochschulgruppenโ ergibt sich aber auch, dass wir an praxisnahen wissenschaftlichen Projekten arbeiten und ein inhรคrentes Mitteilungsbedรผrfnis fรผr diese Projekte haben. Deshalb war es der Wunsch und die Aufgabe dieser Gruppe, erste Grundlagen fรผr einen anderen Kongress zu entwickeln, der Studierenden die Mรถglichkeit geben soll, ihre Arbeit und Projekte einem breiten Publikum aus Gleichgesinnten und Experten vorzustellen. Erneut ergab sich der Konsens, dass ein Verband hier ideal wรคre, um solch eine Veranstaltung gemeinsam mit einem Gastgeber (z.B. einer lokalen Hochschulgruppe) auszurichten. Als Vorbild wurde hier der DLRK der DLRG gesehen. Dieser vorgeschlagene Kongress soll dabei keine Konkurrenz Beispielsweise zum DLRK darstellen, sondern vielmehr Synergien zu solchen bereits existierenden Veranstaltungen ermรถglichen. Ein solcher Kongress sollte auf jeden Fall รถffentlich stattfinden und auf Studierende und ggf. Schรผler gezielt sein, um die Begeisterung zu entfachen und zu demonstrieren, was man schon als Student oder Studentin erreichen kann und man fรผr ernstzunehmende wissenschaftliche und technische Ergebnisse nicht erst auf einen fertigen Abschluss warten muss. Das Fazit der Diskussionsrunde war entsprechend, dass eine solcher Kongress unbedingt mittelfristig entstehen sollte, auch unabhรคngig von der Grรผndung eines Verbandes Raumfahrt Hochschulgruppen. I
Code of Conduct eines Dachverbands; Inklusion und Gleichberechtigung Ein Dachverband, wie er im Raum steht, benรถtigt einen moralischen Leitfaden, um Entscheidungen zu treffen. Grade in der Branche Luft- und Raumfahrttechnik ist der Weg zum Beispiel zur Rรผstungsindustrie nicht weit. Wenn es also darum geht, potentielle Sponsoren oder Gastredner fรผr Konferenzen und Kongresse ausfindig zu machen, mรผssen sich die Organisatoren und ein Verband im Vorfeld Gedanken machen, was man akzeptiert und wo man klare Grenzen setzt. Die Themen der Inklusion und Gleichberechtigung sind ebenso relevant, wenn bundesweit agierende Strukturen aufbaut werden und sollten auf jedem Organisationslevel in Betracht gezogen werden. รber diese Themen hat sich diese Diskussionsgruppe unterhalten und konnte erste Ideen sammeln, wie ein Verband, aber auch wie einzelne Vereine handeln kรถnnen. Ein finaler Verhaltenskodex wurde dabei noch nicht erstellt. Es wurden aber die Grundlagen fรผr eine spรคtere Diskussion in einem Dachverband entwickelt und fรผr spรคtere Diskussionen festgehalten. I
Nachdem wir die Workshops im Plenum ausgewertet haben, folgte noch eine groรe Diskussionsrunde im Plenum, mit Diskussionen und Entscheidungen รผber einen Dachverband der die deutschen studentischen Raumfahrthochschulgruppen reprรคsentieren soll. Die Workshops hatten bereits zu dem Konsens gefรผhrt, dass ein Dachverband der deutschen Raumfahrthochschulgruppen ein zentraler Baustein fรผr eine bessere Reprรคsentation und eine besser Zusammenarbeit zwischen den Gruppen sein kann. Die Idee, einen Dachverband zu grรผnden, ist dabei nicht erst auf diesem Kongress entstanden, sondern existiert schon seit einigen Jahren. Im Vorfeld auf den Kongress hat sich bereits ein Team aus Mitgliedern der verschiedenen Vereine, die einem Dachverband beitreten wollen, mit einem Entwurf der Satzung und der Geschรคftsordnung auseinandergesetzt. Diese Entwรผrfe wurden dann in groรer Runde vorgestellt und diskutiert. Im Anschluss wurde noch รผber den Namen des Dachverbands abgestimmt und die Teilnehmer des Kongress einigten sich auf den Namen โBundesverband Studentischer Raumfahrtโ. Der Verband wurde jedoch noch nicht wรคhrend der Veranstaltung gegrรผndet. Im Nachgang fand die Grรผndung des Verbands im Dezember 2021 in Darmstadt statt.
Wir mรถchten uns an dieser Stelle bei unseren Gรคsten bedanken, dass ihr uns in Dresden fรผr diesen Kongress besucht habt und dass wir gemeinsam Ideen entwickeln und diskutieren konnten.
Wir bedanken uns besonders bei unseren Gรคsten. Ohne euch, wรคre der Kongress echt langweilig geworden! ยฉRobin Schweigert (KSat e.V.)
ยฉBMBF
Im Rahmen der โFรถrderung hochschulbezogener Maรnahmen studentischer Verbรคnde und anderer Organisationenโ des Bundesministerium fรผr Bildung und Forschung erhielten wir eine Zuwendung, die es uns ermรถglicht hat, unseren Gรคsten Reisekosten und Unterbringung teilweise mit zu finanzieren, wodurch wir mehr Studierenden ohne finanzielle Hรผrden die Teilnahme an unserem Kongress ermรถglichen konnten. Dafรผr mรถchten wir uns noch einmal besonders bedanken.