STAR beim Rover Trรคff 2025
Zum dritten Mal fand vom 9. bis 11. Mai der Rover Trรคff an der FHNW Brugg-Windisch in der Schweiz statt und STAR Dresden war dieses Jahr zum zweiten Mal dabei.
Dabei waren natรผrlich das schweizer Heimteam der FHNW. Neben uns waren da noch deutsche Teams aus Frankfurt, Berlin und erstmals aus Mรผnchen, sowie ein italienisches und ein zweites schweizer Team dabei.
Vorbereitung
Unsere Planung der Anreise hing vor allem an der Fรถrderung der Reisekosten durch das FOSTER Programm der TU Dresden, finanziert aus der Exzellenzstrategie von Bund und Lรคndern. Durch die Unterstรผtzung konnten wir mit insgesamt 9 Teilnehmern und zwei Fahrzeugen zum Trรคff fahren.
Beim Lesen der Regeln wurde schnell klar, welche Aufgaben wir ohne groรen Aufwand bewรคltigen kรถnnen und welche noch etwas Vorbereitung verlangen wรผrden.
Den Rover hatten wir einige Tage vorher ohnehin fรผr die European Rover Challenge auf Fahrtรผchtigkeit รผberprรผft.
Leider wurde die neue und selbst entwickelte Drohne, die erstmals Teil vom Rover Trรคff war, nicht vor der Abfahrt fertig, weil beim ersten Test einige Tage vorher ein Problem festgestellt wurde.
Freitag
Die Strecke von Windisch nach Dresden ist ca. 700 km.
Deshalb haben wir uns schon um 06:30 an der Uni getroffen, um alles einzuladen.
Alle 9 STARler kamen pรผnktlich (oder zumindest innerhalb des akademischen Viertels) an.
Neben dem Rover haben wir wie immer noch einiges an Werkzeug und Zubehรถr einpacken mรผssen, das meiste Gepรคck waren aber definitiv Schlafsรคcke.
Absichtlich nicht mitgenommen haben wir den WIFI Access Point der Bodenstation, wo wir normalerweise unsere Laptops anschlieรen. Auf der ERC in Polen hatten wir ihn nie wirklich gebraucht.
Fรผr die Reiseverpflegung sind wir zu REWE gegangen, wo sich jeder ein paar Snacks und Getrรคnke besorgt hat. Auรerdem haben wir noch einen Kasten Lohmanns eingeladen. Hintergrund war eine neue Regel vom Trรคff; jedes Team sollte einen Kasten lokales Bier mitbringen und diese Punkte durften auch wir uns nicht entgehen lassen.
Um kurz nach 8 war die Abfahrt. Wie schon letztes Jahr mussten wir einen kleinen Zwischenstop nahe Stuttgart in Backnang machen. Dort haben wir dann noch einen zehnten STARler, Jonas, eingesammelt.
Aus dem Fehler vom letzten Jahr haben wir gelernt und haben einen groรen Bogen um das Stuttgarter Zentrum gemacht, weil sich โStuttgart das Auto nicht verbieten lรคsstโ und dementsprechend der Verkehr mehr als nur unangenehm ist.
Der Grenzรผbergang war wie gewohnt einfach (Schengen Raum sei Dank) und so kamen wir genau zur Begrรผรung um 19:00 auf dem Campus der FHNW an.
Nach einigen organisatorischen Informationen der Veranstalter haben wir unseren Schlafraum bezogen.
Wie im Jahr davor war es wieder ein Seminarraum im Dachgeschoss der Hochschule, wo wir die Tische und Stรผhle so zurecht schoben, dass unsere Isomatten Platz fanden.
Einigen von uns war das aber nicht gemรผtlich genug und deshalb haben sie sich die Sitzcouches vom Flur zusammengeschoben und Betten gebaut – ganz die Ingenieure eben.
Mit dem Schlafplatz vorbereitet konnten wir guten Gewissens Abend essen. Wieder gestรคrkt packten wir den Rover und das Werkzeug aus dem Transporter in die Teamzone.
Auch das war wieder ein Seminarraum, wo wir zwei ganze Tischreihen fรผr unsere Arbeiten am Rover hatten.
Mit uns im Raum war auch die WARR aus Mรผnchen. Unser erster Eindruck von den Konkurrenten war eine Beruhigung: Auf dem Beamer wurde noch ein Bauteil im CAD konstruiert und der 3D-Drucker lief auch noch. โDen gehts also auch manchmal so wie uns“, dachten wir. Diese Art des indirekten Austauschs ist eines unserer Highlights vom Rover Trรคff.
Beim Aufbau unseres Equipment haben wir bemerkt, dass wir nur einen einzigen Adapter von schweizer auf deutsche Steckdosen eingepackt hatten โฆ wieso haben die auch andere Stecker โฆ
Somit gingen alle Laptops, Bildschirme und die Rover Ladestation durch einen Adapter.
Nicht ideal, aber es hat funktioniert und wir haben nichts abgefackelt.
Um sicherzugehen, dass am Samstag alles funktionieren wรผrde, sind wir mit dem Rover etwas rumgefahren und haben Dinge mit dem robotischen Arm angehoben.
Die beiden Arbeitsintensivsten รnderungen waren bei den Kameras, wo vorher nicht alle 4 funktioniert hatten, und die Lokalisierung, die aber noch den ganzen Abend Probleme gemacht hat.
Erschรถpft, aber zuversichtlich sind wir gegen Mitternacht ins Bett gegangen.

Samstag
Aufbau und Training
Nach dem Frรผhstรผck um 7 Uhr hatten wir noch etwas Zeit, um den Rover nochmals zu testen.
Die haben wir vor allem genutzt, um das Zelt zu beziehen, von dem aus wir den Rover steuern wรผrden.
รhnlich wie bei der ERC darf man wรคhrend der Challenge nicht den Rover direkt sehen, sondern sitzt einige Meter entfernt in einem Zelt und schaut durch einen Kamera-Feed, was der Rover gerade macht.
Anders als bei der ERC mussten wir unser Zelt nicht nach jeder Aufgabe wechseln, sondern konnten den ganzen Tag dort bleiben – sehr angenehm.
Unsere Bodenstation besteht aus mehreren Laptops, die jeweils eine eigene Aufgabe haben.
Die Veranstalter haben uns beim Aufbau auch gebeten, uns mit einem HDMI Kabel zu verbinden, was sie in unser Zelt verlegt haben. Die Idee war es, den Hauptbildschirm von jedem Team zu haben und fรผr die Gรคste auf einem groรen Bildschirm anzuzeigen.
Nach einigem Hin und Her hat der Linux Laptop mit den wichtigsten Kameraeinstellungen funktioniert.
Theo wollte unbedingt noch mit dem Maintenance Panel trainieren, an dem spรคter die Task durchgefรผhrt werden wรผrde. Als Armoperator muss er den Aufbau der Aufgabe verstehen, weil durch die 2D Kamerabilder einiges an Tiefeninformation verloren geht.
Als er dann zufrieden war, war es auch schon 10:30 Uhr und Zeit fรผr die erste Aufgabe.
รber alle Tasks hinweg zeigte sich wieder die Nรผtzlichkeit unserer Funkgerรคte.
Das Team konnte total verteilt sein, aber dennoch gut miteinander kommunizieren.
Eigentlich seltsam, dass wir das einzige Team mit welchen waren – das wird nรคchstes Jahr bestimmt anders sein.
Maintenance Task
Nach dem Training am Maintenance Panel mussten wir den Rover kaum bewegen, um die erste Aufgabe zu beginnen. Wir hatten 30 Minuten Zeit um einen Hebel umzulegen, 4 Werte auf einem Bildschirm einzustellen und โBrennstรคbeโ zu wechseln.
Das anspruchsvollste dabei war das Einstellen der Werte, weil die Helligkeit des Bildschirms einfach nicht gegen die knallende Sonne ankam.
Unsere Lรถsung war es jemanden daneben stehen zu haben, der mit einem Stรผck Pappe schatten auf den Bildschirm wirft.
Um einem besseren Griff zu haben mussten wir hin und wieder auch den Rover bewegen.
Darum war neben Theo auch Carl als Fahrer im Zelt.
Julius stand hinter den beiden um die Zeit im Blick zu halten und im Notfall die Groundstations neu zu starten.
Durch das Training direkt vor Beginn der Aufgabe konnte Theo alles innerhalb von 20 Minuten abschlieรen. Er wรคre sicherlich noch schneller gewesen, wenn wir weniger Verbindungsprobleme gehabt hรคttenโฆ ein Omen?
Als es spannend wurde, unserem Rover zuzuschauen, sammelte sich eine Menschenmenge von ca. 50 Personen zwischen dem Rover und dem Zelt.
Das hatte sehr negative Auswirkungen auf die Verbindungsqualitรคt zum Rover – Menschen bestehen aus Wasser und das schluckt WLAN richtig gut.
Wenn wir den Access Point fรผr die Bodenstation dabei gehabt hรคtten, welcher deutlich mehr Sendeleistung als die verwendeten Laptops hat, wรคre das sicherlich kein Problem gewesen.
Ohne sinnvolles Bild konnte der Rover nicht bewegt werden, was wieder so uninteressant war, dass sich die Menschenansammlung verstreute und das Signal spรผrbar besser wurde – diese Erfahrung haben wir dann direkt fรผr die nรคchsten Tasks genutzt.

Probing Task
Beim Probing mussten drei metallische Stรคbe, sog. โProbesโ, verteilt werden, ein Stein eingesammelt und gewogen sowie ein Loch gebohrt werden.
Da unser Bohrer noch nicht einsatzbereit war, haben wir uns auf das Ablegen und Einsammeln fokussiert – wiegen konnten wir leider auch nicht.
Weil der Bereich dieser Aufgabe noch weiter vom Zelt entfernt war, hatten wir schon vor der Aufgabe massive Verbindungsprobleme. Darum haben wir entschieden, die Antenne vom Rover abzubauen und an einem Stab nebenher zu tragen, damit er รผber die Zuschauer hinweg senden konnte. Die Organisatoren haben das freundlicherweise ohne Punktabzug zugelassen. Damit war die Verbindung zwar nicht perfekt, aber spรผrbar besser.
Ablegen musste man die Probes an mit Kies gekennzeichneten Punkten. Mehr Punkte gab es, wenn man die Probe in den Kies stecken konnte, ohne dass sie danach umfiel.
Eben das versuchten wir und schafften es auch bei zwei der drei Probes.
Den Stein konnten wir dann auch noch einsammeln. Da wir diesen eh nicht hรคtten wiegen kรถnnen, haben wir einfach den erstbesten Stein genommen.

Navigation
Bei der Navigation mรผssen mehrere Zielpunkte in beliebiger Reihenfolge angefahren werden und es wird die Entfernung zum Zielpunkt gemessen.
Die meisten Punkte gibt es, wenn das ganze autonom geschieht, also man dem Rover nur die Karte und Zielpunkte vorgibt und er sich selbstรคndig dorthin bewegt.
Wie wir kurz vorher feststellen mussten, war das fรผr uns nicht umsetzbar. Lars und Ole hatten am Abend vorher und auch noch am Vormittag lange daran gesessen, leider ohne Erfolg. Darum sind wir alle Punkte manuell und mit Kamera angefahren.
Am Steuer saร Lars und die Kamera wurde von Ole bedient.
Weil die Zielpunkte sehr klein und im Gras nur schwer zu sehen waren, haben wir einen Punkt nicht perfekt erwischt, waren aber dennoch in Reichweite, um die maximale Punktzahl zu erreichen. Alles in allem trotzdem eine erfolgreiche Task.
Team Task
Die meisten waren nun bereit fรผr eine Pause und der Foodtruck war auch schon da, aber wir hatten vorher noch die Team-Task zu bewรคltigen.
Dafรผr mรผssen zwei Teams auf gegenรผberliegenden Seiten eines Grabens zusammenarbeiten, um eine Brรผcke zu bauen und diese zu รผberqueren.
Unser Partner-Team war Project RED aus Italien. Ihr Zelt war direkt neben unserem, also konnten wir einfach eine Trennwand abnehmen und miteinander kommunizieren.
Leider war der Arm von Project RED zu diesem Zeitpunkt aufgrund eines Defekts nicht mehr einsatzfรคhig, weshalb wir die Brรผcke allein bauen mussten.
Da die Rover auf unterschiedlichen Seiten des Grabens standen, konnten wir durch die Kameras von Project RED besser die Distanzen einschรคtzen, was die Erfรผllung der Task sehr vereinfachte. Somit lief die Aufgabe recht flรผssig und uns wurde noch etwas zusรคtzliche Zeit eingerรคumt.
Am Ende waren beide Rover auf den gegenรผberliegenden Seiten und der Jubel der Zuschauer war groร.
Drone Task
Da unsere Drohne leider noch nicht funktioniert hat, fiel die nรคchste Aufgabe fรผr uns aus, was zu einer notwendigen Pause und Mittagessen fรผr alle fรผhrte.
Trotzdem war es schade, denn der Drone Cage, den die FHNW aufgebaut hat, war einfach groรartig.
Recovery Task
Unsere letzte Aufgabe des Tages war es, eine Schaufensterpuppe namens Julia Gagarin zu finden und zu retten. Das Finden erwies sich als einfach, weil sie einen glรคnzenden Raumanzug trug. Um sie in die vorgesehene Rettungszone zu transportieren, mussten wir ein Seil am Rover einhaken.
Das gelang nach etwas Probieren sogar mit dem robotischen Arm, was uns einige Punkte bescherte.
Sobald Julia Gagarin in der Rettungszone lag, mussten wir uns mit dem Gesundheitsmonitor verbinden.
Eigentlich sollte das per WLAN gehen, bei uns war allerdings nur LAN mรถglich, was ein paar Punkte Abzug gab. Mit aufgebauter Verbindung konnten wir dann aber einen Server starten und ihren Zustand an die Juroren melden. Insgesamt eine sehr nette und abwechslungsreiche Aufgabe.
Siegerehrung
Nach dieser letzten Aufgabe hatten wir einen Moment um uns zu entspannen und ein Teamfoto zu machen. Recht zรผgig wurden wir aber gebeten, fรผr die Siegerehrung zu den Zelten zu kommen. Die Sieger wurden von unten nach oben mit den jeweils erreichten Punkten verkรผndet:
Wir haben es beim Rover Trรคff 2025 auf den zweiten Platz geschafft, wobei nicht viele Punkte bis zur FROST auf dem ersten Platz gefehlt haben. Herzlichen Glรผckwunsch an die Gewinner!

Abend
Nun aber wirklich fertig, mussten wir uns in der Teamzone von den Geschehnissen und der prallen Sonne erholen.
Theo, der den ganzen Tag den Arm gesteuert hatte und fรผr viele unserer Erfolge verantwortlich war, war aber schon direkt motiviert, Verbesserungen fรผr den nรคchsten Arm umzusetzen. Trotzdem haben wir dann den Rover und alles Werkzeug gesammelt und ins Fahrzeug verladen.
Wรคhrend wir noch Dinge eingeladen haben, wurde ein Kรผhlschrank auf einer Sackkarre an uns vorbei zur Wiese gefahren. Dort fand nรคmlich dann das Abschlussgrillen statt.
Rico, der seine Hilfe am Grill angeboten hatte, wurde direkt vollstรคndig dort eingebunden und der Rest versuchte an einem Tisch, aber nicht in der direkten Sonne zu sitzen.
Es wurde geredet, getrunken und gegessen, bis irgendwann die Sonne weg war.
Dann wurden gemeinschaftlich alle Tische, Bรคnke und Kรผhlschrรคnke rein getragen, wo die Feier bis in die Nacht weiter lief.
Sonntag
Die meisten von uns gingen kurz nach Mitternacht ins Bett, andere blieben bis um 4 Uhr wach. Alle mussten aber um 8 Uhr aufstehen um zu frรผhstรผcken. Das Frรผhstรผck wurde sowohl am Samstag als auch am Sonntag von der FHNW organisiert und bestand aus einer Auswahl an verschiedenen Croissants.
Anschlieรend packten wir unsere privaten Sachen in die Autos, verabschiedeten uns und machten uns auf die lange Heimreise.
Als zusรคtzlichen Gast haben wir noch ein Teammitglied des FHNW Teams mitgenommen, der in die Nรคhe von Stuttgart musste. Dadurch konnten wir auf der Rรผckfahrt leider keinen Bogen um Stuttgart herum machen. In Stuttgart war auch eins der Highlights der Fahrt, als wir auf Grund von interessanter Baustellenumfahrung wieder zu gefรผhlten Geisterfahrern mit Gegenverkehr auf beiden Seiten wurden.
Das andere Highlight war kurz vor Dresden, als wir รผber Google Maps einen Stau beim Entstehen sahen und kurz vorher die Ausfahrt nehmen konnten und so einen lรคngeren Aufenthalt ganz kurz vor Dresden vermeiden konnten. Somit sind wir dann gemรผtlich รผber die Dรถrfer gefahren, bis wir wieder im Dresdner Stadtgebiet angekommen waren.
Zu guter Letzt rรคumten wir den Rover und alles Werkzeug wieder an ihre Plรคtze in der Uni und verabschiedeten uns noch voneinander.
Alles in allem eine sehr gelungene Exkursion zum Rover Trรคff 2025. Wir finden dadurch nur noch mehr: Der Rover Trรคff ist eine wunderbare Ergรคnzung zum Hauptevent der European Rover Challenge. So kann man einige Monate vor der ERC die Technik testen, Probleme frรผhzeitig erkennen und noch rechtzeitig beheben. Der Austausch mit den anderen Teams und erste Erfahrung mit den Vorbereitungsprozeduren der Aufgaben sind Gold wert!
Vielen Dank an das Orga-Team und auch an Prof. Wahlen, der den Rover Trรคff und das FHNW Rover Team akademisch betreut.

























































































































































































